UdZ 1-2012

22 Unternehmen der Zukunft 1/2012 UdZ Produktionsmanagement Integrative Produktionstechnik für Hochlohnländer Arbeiten des erfolgreichen Aachener Exzellenzclusters sollen weitergeführt werden Seit dem Jahr 2006 fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) mit demAachener Exzellenzcluster „Integrative Produktionstechnik für Hochlohnländer“dasmit einemVolumen von ca. 40 Mio. Euro wohl größte Forschungsprojekt Europas zur Stärkung des heimischen Produktionsstandorts. Aachener Wissenschaftlerinnen und Wissen- schaftler forschen in unterschiedlichsten Themenfeldern rund um die Produktionstechnik an neuen Ansätzen und Lösungen für die Produktion von morgen. Eine wettbewerbsfähige Produktionstechnik spielt für den Wohlstand und die Stabilität der europäischen Volkswirtschaften eine herausragende Rolle. Mit über 30 Prozent ist ein bedeutender Anteil der Arbeitnehmer dem produzierenden Gewerbe zuzuordnen. Weitere 30 Prozent der Arbeitsplätze sind indirekt von produ- zierenden Unternehmen abhängig. Die Produktionstechnik sieht sich heute ver- schiedenen Herausforderungen gegenüber. Die insbesondere aus der Globalisierung hervorge- gangenen ökonomischen Herausforderungen werden in den letzten Jahren zunehmend durch ökologische und soziale Aspekte ergänzt. Die Das FIR an der RWTH Aachen forscht seit 2006 gemeinsam mit über 20 weiteren Partnern des „Aachen House of Production“ an den Grundlagen für eine nachhaltige Produktion am Hochlohnstandort Deutschland. Die innerhalb des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Exzellenzclusters erarbeiteten Ergebnisse sollen nun in einer Fortsetzungsphase vertieft und systemisch integriert werden. Im Fokus steht die Erarbeitung einer ganzheitlichen Produktionstheorie, die die Domänen Produktionstechnik und Produktionsmanagement integriert. Verknappung natürlicher Ressourcen und eine gewandelte Energiepolitik kennzeichnen die Rahmenbedingungen in Hochlohnländern. Zusätzlich sorgt eine gestiegene Frequenz globaler Krisen für ein volatileres Markumfeld. Produzierende Unternehmen, die vor diesem Hintergrund nachhaltig erfolgreich sein wollen, müssen in der Lage sein, kundenspezifisch ange- passte Produkte zuwettbewerbsfähigen Preisen an- zubieten und zugleich auf einem gleichbleibenden Qualitätsniveau eine hohe Reaktionsfähigkeit auf Veränderungen der Märkte aufweisen. Um diese Zielstellung zu erreichen, wurde das sogenannte Polylemma der Produktionstechnik als Problemhypothese konstituiert (siehe Bild 1). Demnach spielt sich der Wettbewerb in Zeiten glo- balisierterMärkte in zwei Dimensionen ab: DerWahl der Wettbewerbsstrategie zwischen „Scale“ und „Scope“ sowie einer Plan- und Wertorientierung [1]. Die Überwindung dieser Dilemmata bildet die zentrale Herausforderung produzierender Unternehmen in Hochlohnländern. Eine einfache Positionierung in diesem Spannungsfeld reicht in der heutigenWettbewerbssituation nicht mehr aus. Projekttitel Exzellenzcluster „Integrative Produktionstechnik für Hochlohnländer“ Projekt-/ Forschungsträger Deutsche Forschungs- gemeinschaft (DFG) Projektpartner Lehrstuhl und Institut für Arbeitswissenschaft der RWTH Aachen (IAW), FIR e. V. an der RWTH Aachen, Werk- zeugmaschinenlabor (WZL) der RWTH Aachen Ansprechpartner Dipl.-Wirt.-Ing. Fabian Bauhoff Internet www.production- research.de Bild 1: Polylemma der Produktionstechnik

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