UdZ 1-2012

14 Unternehmen der Zukunft 1/2012 UdZ Produktionsmanagement verbaut und entsprechende Nachweise über die Verfügbarkeit der Wechselrichter müssen dem Kunden erbracht werden. Hierzu sollten die Bestände regelmäßig überprüft und doku- mentiert werden. Weiterhin soll eine informelle Schnittstelle zwischen PV-Anlagen, externen Partnern und betriebsinternen Prozessen ent- stehen, die einer beschleunigten Bearbeitung von Serviceeinsätzen und Reklamationen dient. Im Bioenergiebereich wird mit den beiden de- finierten Anwendungsfällen die Unterstützung durch die EUMONIS-Plattform bei der Erstellung von Nachweisen (CO 2 -Management) und Dokumentationen sowie bei der Einhaltung von Prüf- und Wartungspflichten, die sich nach deutschem bzw. europäischem Recht für den Betrieb einer Anlage sowie der Vergütung der Stromeinspeisung ergeben, betrachtet. In grober Anlehnung an bereits bestehen- de Vorgänge sollen über die EUMONIS- Plattform dem Anlagenbetreiber spezifische Rahmenbedingungen, Informationen und Pflichten für seine Anlage aufgezeigt werden. Zudem sollen, auf Basis von Auswertungen die- ser Vorgaben, konkrete Handlungsanweisungen zur Verfügung gestellt werden. Aus diesen Anwendungsfällen wurden beson- ders relevante Arbeitsabläufe für die jeweiligen Energiesektoren ausgewählt, die in Form einer Machbarkeitsstudie informationstechnisch von den Entwicklungspartnern im Projekt umgesetzt werden, um die fachlichen Funktionen und die technischen Lösungskonzepte im Detail zu prüfen. Für den Windenergiebereich wur- den hierzu bereits zwei Machbarkeitsstudien durchgeführt mit dem Ziel, erfolgskritische Grundfunktionalitäten zu erkennen, aber auch Widersprüche zwischen Projektziel und vorhandenen Erkenntnissen aufzude- cken. Zunächst wurde die überbetriebliche Terminabstimmung untersucht, welche das Ziel verfolgt, die Koordination eines Servicevorfalls zwischen Betriebsführer und Servicedienstleister über die EUMONIS-Plattform zu optimie- ren. Servicedienstleister werden über die EUMONIS-Plattform die Möglichkeit haben, auf den Belegungsplan der Anlage zuzugrei- fen und somit Termine für Dienstleistungen (z. B. Instandhaltungsmaßnahmen, Gutachten) bei den Betriebsführern der Anlage zu re- servieren. Dadurch lässt sich eine dezentrale und manuelle Terminabstimmung vermei- den und die Effektivität und Effizienz der Servicedienstleistungen verbessern. In einer weiteren Machbarkeitsstudie wurden die Schnittstellen zwischen SCADA-Systemen und Instandhaltungssystemen beleuchtet. Durch die automatisierte Kommunikation von Anlage und Instandhaltungssystem wird die systematische Unterstützung von Instandhaltungsmaßnahmen verbessert, da das Instandhaltungssystem auf direktem Wege Anlageninformationen aus dem SCADA-System bezieht. Auf Basis der durch- geführten Untersuchungen wird im späteren Projektverlauf die Architektur der EUMONIS- Plattform erarbeitet. Im zweiten Arbeitspaket steht die Entwicklung der Geschäftsmodelle im Vordergrund. Ziel ist es, Lösungen zu Fragestellungen des wirt- schaftlichen Betriebs der Anlage zu finden. Dazu werden die Anforderungen, die von den Projektpartnern anhand der Anwendungsfälle identifizier t wurden, nachhaltig in die Funktionalitäten der Plattform eingebunden sowie die Entlohnung der Leistungserstellung gesichert. Als Ergebnis soll eine Win-win- Situation für alle Beteiligten entstehen, die Bild 1: Prinzip der EUMONIS- Plattform

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