UdZ 1-2012

10 Unternehmen der Zukunft 1/2012 UdZ Produktionsmanagement InTime: Liefertermintreue in Produktionsnetzwerken Öffentliche Lieferantenbewertungen zur Verbesserung der Termineinhaltung Herausforderungen des Maschinen- und Anlagenbaus Produzierende Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus müssen sich im Spannungsfeld der bestehenden Herausforderungen wie der Globalisierung, dem daraus resultie- renden Wettbewerbs- und Kostendruck, verkürzten Produktlebenszyklen, steigenden Variantenzahlen und nicht zuletzt wegen der restriktiven Geldvergabe zunehmend mit Unsicherheiten und dem Wertbeitrag ihrer Prozesse auseinandersetzen [1; 2; 3]. Dabei ist maßgeblich zu beachten, dass der Unternehmenserfolg in der überbetrieblichen Auftragsabwicklung eines Maschinen- und Anlagenbauers aufgrund der voranschreiten- den Konzentration auf die Kernkompetenzen nicht mehr nur von der eigenen, sondern zunehmend auch von der Fähigkeit der Zulieferkette abhängt [4; 5]. Vor diesem Hintergrund gewinnt der Aspekt des unternehmensübergreifenden Risiko- Vor dem Hintergrund des unvorhersehbaren Unternehmensumfelds gewinnt das Risikomanagement in Produktionsnetzwerken zunehmend anBedeutung. Umdendynamischen Anforderungen gerecht zuwerden, sind zumeinen die Verbesserung der Leistungsorientierung der Lieferanten und zum anderen der Aufbau von Flexibilitätspotenzialen besonders wichtig. Kleine und mittelständische Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus ver- fügen jedoch selten über ausreichenden Einfluss auf ihre Lieferanten, noch haben sie die Möglichkeit, Sicherheitsbestände für ihr Projektgeschäft aufzubauen. Hier können alternative Ansätze zur öffentlichen Lieferantenbewertung Abhilfe schaffen. Im EU-Forschungsprojekt inTime wird daher die internetbasierte EDI-Plattform (Electronic-Data-Interchange) myOpenFactor y um Funktionalitäten einer automatisierten Lieferantenbewertung auf Basis von EDI-Belegen erweitert und ein europaweit gültiger multilateraler EDI-Vertrag zur elektronischen Kommunikation im Geschäftsverkehr entwickelt. Dieses Projekt wird im 7. EU-Forschungsrahmenprogramm unter der Fördernummer NMP2-SL-2009-229132 gefördert. managements an Relevanz [6; 7]. Dabei wird versucht, sämtliche Unsicherheiten bezüglich ein- und ausgehender Material-, Informations- und Geldströme zu beherrschen [8]. Bezogen auf die überbetriebliche Wertschöpfungskette ist es das Ziel, ein nachgiebiges und belastbares Netzwerk zu schaffen, welches auf eintretende Umweltszenarien und mögliche Störungen frühzeitig reagieren kann. Um Unsicherheiten abzufangen, fokussieren die meisten Unternehmen derzeit das Anlegen von Sicherheitsbeständen, Änderungen des Produktionsprogramms, die Belieferung durch mehrere Lieferanten oder die informationstech- nische Integration von Lieferanten. Während diese Maßnahmen bei Unternehmen der Automobilindustrie oder des Handels eine sinnvolle Anwendung finden, reichen sie in Unternehmen, die in projektorientierten Produktionsnetzwerken des Maschinen- und Anlagenbaus agieren, jedoch nicht aus [9]. Kunden ändern vielfach ihre Spezifikationen, konstruierende Abteilungen modifizieren re- Bild 1: Lieferantenbewertung auf Basis von myOpenFactory - Nachrichten Projekttitel InTime Projekt-/ Forschungsträger Europäische Kommission Förderkennzeichen NMP2-SL-2009-229132 Projektpartner WZL der RWTH Aachen, FIR an der RWTH Aachen, DIN e.V., Danobat, FIDIA S.p.A., Fujitsu Technology Solutions GmbH, IDEKO S. Coop., Otto Junker GmbH, Politecnico di Milano, SAP AG, UCIMU, AFM Ansprechpartner Dipl.-Kfm. Stefan Cuber Internet www.fp7-intime.eu

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