UdZ 1-2011

6 Unternehmen der Zukunft 1/2011 UdZ Produktionsmanagement Produktions- und Logistikmanagement im Unternehmen der Zukunft Prozesse in Produktions- und Logistiknetzwerken planen und regeln Seit nunmehr 20 Jahren liegt der Schwerpunkt des Bereichs Produktionsmanagement in der Gestaltung und informationstechnischen Unterstützung von Produktions- und Logistikprozessen. Mit unseren Kernkompetenzen Supply-Chain-Design, Logistikmanagement und Auftragsmanagement bieten wir der produzierenden Industrie Antworten auf aktu- elle und zukünftige Herausforderungen. Unsere Angebote gründen sich auf langjährige Erfahrung sowie vielfach bewährte Methoden und Werkzeuge. Mit diesem Hintergrund bieten wir professionelle und gleichzeitig individuelle Lösungen für die Praxis, um Potenziale zu erkennen, die Effizienz zu steigern und damit die Liquidität und Handlungsfähigkeit eines Unternehmens nachhaltig zu sichern. Produktionsmanagement in Logistiknetzwerken Konsequente Kundenorientierung, hohe Logistikleistung und Kooperationseffizienz blei- ben als Anforderung für Unternehmen bestehen, zukünftig gewinnen Wandlungsfähigkeit und Nachhaltigkeit jedoch an Relevanz. Hierbei wird sich der Standort Deutschland weiterhin durch seine qualitativ hochwertigen, individualisier- ten Premiumprodukte behaupten. Gleichzeitig rückt die überbetriebliche Zusammenarbeit bzw. Koordination der Auftragsabwicklung entlang einer mehrstufigen Lieferkette oder innerhalb eines po- lyzentrischenUnternehmensnetzwerks zunehmend in den Mittelpunkt betrieblicher Anstrengungen. So gilt es heute, in Netzwerkstrukturen zu denken, diese ganzheitlich zu gestalten und effizient zu organisieren [1; 2]. Diese Erweiterung des Handlungsspielraums rückt die Gestaltungsfelder der vormals inner- betrieblich ausgerichteten Produktionsplanung und -steuerung (PPS) zunehmend in den Kontext der überbetrieblichen Planung komplexer Wertschöpfungsnetzwerke. Der „moderne" PPS- Begriff wurde Anfang der 80er Jahre geprägt, um Material- und Zeitwirtschaft in der produzierenden Industrie unter einem übergreifenden Konzept zusammenzufassen und ist heute als verbindendes Element zwischen beiden nicht mehr wegzudenken [1; 3]. In der Folge wurde der PPS-Begriff ständig erweitert. PPS wurde so definiert, dass sie die gesamte technische Auftragsabwicklung von der Angebotsbearbeitung bis hin zum Versand des fertigen Erzeugnisses umfasste. Ihre Planungs- und Steuerungsaufgaben berührten dabei die Bereiche des Vertriebs, der Konstruktion, des Einkaufs, der Fertigung und Montage sowie des Versands (siehe Bild 1). Auch wenn heute vielfach der Begriff Enterprise- Resource-Planning (ERP) verwendet wird, behält das Kürzel PPS seine prägende Bedeutung. Dabei ist ERP ebenso wie das Supply-Chain-Management (SCM) eher ein logischer Schritt auf dem Evolutionspfad von der Mengen- und Kapazitätsplanung in der Fertigung über die Einbeziehung der vor- und nachgelagerten Bereiche bis hin zur Darstellung und Unterstützung der kompletten Auftragsabwicklung entlang der gesamten Lieferkette. Damit hat sich auch das Anforderungsprofil für ein zeitgemäßes Management der industriellen Produktion weiter- entwickelt. Es gilt, dem Aspekt der wachsenden Vernetzung industrieller Strukturen Rechnung zu tragen. Planungsobjekt ist demnach nicht mehr ausschließlichder innerbetriebliche Produktions- und Auftragsabwicklungsvorgang, sondern der gesamte Leistungserstellungsprozess entlang desWertstroms vomLieferanten des Lieferanten bis zumKunden des Kunden [2; 3; 4; 5]. Echte Prozessregelung entlang des Wertstroms – „Alles ist im Fluss" Diese Orientierung am Wertstrom ist jedoch keine revolutionäre Idee der jüngsten Vergangenheit. Bereits zu Anfang des 20. Jahrhunderts spricht Henry Ford in seinen wichtigsten Werken von einem flussorientierten Produktionssystem, von der konsequenten Wertorientierung und sogar vom verschwendungsfreien Produktionsprozess. Henry Ford und ebenso Winston Frederic Taylor mit seinem Ansatz der Arbeitsteiligkeit haben mit Bild 1 Entwicklungsstufen des Produktionsmanagements

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