UdZ 1-2011
36 Unternehmen der Zukunft 1/2011 UdZ Produktionsmanagement Integrative Produktionstechnik für Hochlohnländer Wissenschaftler der RWTHAachen stärken denWettbewerbsstandort Deutschland Seit dem Jahr 2007 fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) mit dem Aachener Exzellenzcluster „Integrative Produktionstechnik für Hochlohnländer" dasmit einemVolumen von ca. 40 Mio. Euro wohl größte Forschungsprojekt Europas zur Stärkung des heimischen Produktionsstandorts. AachenerWissenschaftlerinnenundWissenschaftler forschen in unterschiedlichsten Themenfeldern rund umdie Produktionstechnik an neuen Ansätzen und Lösungen für die Produktion von morgen. Eine wettbewerbsfähige Produktionstechnik spielt für produzierende Unternehmen in Hochlohnländern wie Deutschland eine besondere Rolle. Der Cluster ermöglicht Unternehmen aus diesen Ländern zu erkennen, wo und wie sie Kompetenzen aufbauen müssen, um an einem Hochlohnstandort Erfolg zu haben. Gerade Mittelständler sollen dadurch wesentlich effektiver agieren und Ressourcen ein- sparen können. Die zentralen Herausforderungen, denen sich Unternehmen im Zuge der Sicherung ihrer Wettbewerbsfähigkeit gegenübersehen, bün- delt das Exzellenzcluster im sog. Polylemma der Produktionstechnik [1] (siehe Bild 1). Demnach spielt sich der Wettbewerb in Zeiten globalisierter Märkte in zwei Dimensionen ab: der Wahl der Wettbewerbsstrategie zwischen Preisführerschaft und Differenzierung (Scale und Scope) sowie der Unternehmensorganisation zwischen Plan- Das FIR an der RWTH Aachen entwickelt gemeinsam mit weiteren Partnern des „Aachen House of Production" Lösungen für eine zukunftsfähige und nachhaltige Produktionstechnik in Hochlohnländern. Im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geför- derten Exzellenzclusters Integrative Produktionstechnik für Hochlohnländer" wird gemeinsam das Ziel verfolgt, die Wettbewerbsposition von Produktionsstandorten in Hochlohnländern wie Deutschland zu stärken. und Wertorientierung. Die Überwindung dieser Dilemmata bildet die zentrale Herausforderung pro- duzierender Unternehmen inHochlohnländern. Eine einfache Positionierung in diesem Spannungsfeld reicht in der heutigen Wettbewerbssituation nicht mehr aus: Vielmehr ist eine sukzessive Zusammenführung der Pole nur durch Fortschritt in technologischer und organisatorischer Hinsicht zu erreichen. Die vier Lösungsbausteine dazu finden sich in den Teilclustern (ICDs) „Individualisierte Produktion", „Virtuelle Produktion", „Hybride Produktion" und „Selbstoptimierende Produktion"wieder. Innerhalb dieser wird in verschiedenen Projekten daran ge- forscht, die Vorteile eines Pols zu maximieren, ohne dabei die Nachteile des anderen zu erkaufen (siehe Bild 2, S. 37). Die zentrale Lösungshypothese des Exzellenzclusters besteht dabei in der Integrativität, d. h. einer ganzheitlichen Sichtweise auf die Problemstellung bzw. die Herausforderungen. Die Teilcluster AundC„Individualisierte Produktion" bzw. „Hybride Produktion" beschäftigen sich mit der Fragestellung, wie kundenspezifische Produkte mit geringen Produktionskosten hergestellt werden können. Vor diesemHintergrundwerden insbeson- dere folgende Aspekte untersucht: • Optimaler Abgleich von Produktarchitektur und Produktionssystemstruktur, Bild 1 Produktionstechnisches Polylemma Projekttitel Exzellenzcluster „Integrative Produktionstechnik für Hochlohnländer“ Projekt-/Forschungs- träger Deutsche Forschungsge- meinschaft Projektpartner Aachen House of Production (Access e. V.; FIR e. V.; Fraunhofer ILT; Fraunhofer IPT; GI; IAW; IBF; IEHK; IKV; IOT; ISF; ITA; LLT; NLD; SC; TOS; WZL; WZLforum; ZLW-IMA) Ihr Kontakt am FIR Dipl.-Wirt.-Ing. Fabian Bauhoff Website www.production- research.de.
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